Der Törlesbau

 

Viele Köche verderben den Brei…

…von wegen. Es braucht halt vielleicht ein bisschen länger und jede(r) lernt ständig was dazu.

 

Geballte Frauenpower war am Werk und hat sich bei mehr als einer Zusammenkunft Gedanken gemacht, wie der Zugang zum Hermannsgarten einladender gestaltet werden könne.

Beim Wildbienenhotel soll der Zugang zum Garten in Zukunft sein, gleich bei dem wunderschönen Walnussbaum. Darüber war schnell Einigkeit erzielt. Auch dass das Tor selber gebaut werden soll, stand nie in Frage. Breit genug für Kinderwagen, Fahrradanhänger und Gehhilfen soll es sein und leicht zu öffnen. Trotzdem soll es aber so schließen, dass Hunde den Hermannsgarten nicht ungehindert als neues Klo erobern, und dass außerdem die Schafe bei eventuellen Fluchttendenzen ein Hindernis haben. Alles kein Hexenwerk.

 

Aber der Teufel liegt ja bekanntlich im Detail. Höhe, Breite, Abstand der Zaunlatten, welcher Beschlag, welche Verriegelung, welches Holz? Wie lang muss der Spieß für die Befestigung der Pfosten eigentlich sein? Und überhaupt: Wie hoch sollen die Pfosten werden? Darüber kann man trefflich diskutieren und lange nachdenken. Schließlich wird ein Plan und eine Einkaufsliste gemacht.

Die Wahl des Baumarktes entfällt, denn die gewünschten Latten gibt es nicht überall. Leider sind sie dann dort in der gewünschten Länge nur in sehr unansehnlicher Qualität als Restposten da. Also werden die längeren gekauft. Kürzen kann man ja schließlich selber. Schrauben: welche? wie viele? Senkkopf? Kreuzschlitz? Beschläge: welche? Winkel? - Ach so, braucht es auch. Und so lernt man dazu und dazu.

 

Am vereinbarten Törlesbau-Tag ist dann doch einiges nicht perfekt vorbereitet. Die ganz langen Schrauben haben wir vergessen. Macht nichts: Im Gerätehäuschen findet sich fürs erste Material. Aber niemand hat an Schmirgelpapier gedacht. Erfreulicherweise gibt es aber Menschen mit Akku-Schraubern, Akku-Bohrern und ganz viel anderem nützlichen Werkzeug, das sie samt ihrer (männlichen) Muskelkraft in den Dienst der Sache stellen. An solchen Tagen wäre ein Stromanschluss und eine gut ausgestattete Werkstatt vor Ort durchaus hilfreich.

 

Kurzum: Das Fußgängertörle ist fast fertig. Man sieht es gerade nur nicht. Es ist zur “Nachbehandlung” auf einem Anhänger gelandet. In einer Werkstatt werden die richtigen Schrauben jetzt eingesetzt, und das Törle wird liebevoll geschmirgelt, damit niemand sich an eventuellen Splittern verletzt; dann wird das Ganze justiert, der hässliche Drahtzaun kommt dort endlich weg, - und dann, aber dann wirklich (!) - wird der neue Zugang eingeweiht!

 

Gut Ding will Weile haben und die Bauerei hat Spaß gemacht.

 

Monika Risch

BUND Ulm-Mitte; Team Hermannsgarten

Kommentar schreiben

Kommentare: 0